Für alle, die mich noch nicht so gut kennen: Ich wurde 1990 in Geldern geboren, wo ich bis heute politisch und familiär stark verwurzelt bin. Hier wuchs ich auf, hier lebe ich noch heute, so wie meine Familie und viele meiner Freundinnen und Freunde. In einem kleinen Haus im Herzen von Geldern habe ich mein Zuhause gefunden.
Als Ältester von drei Söhnen war in meiner Kindheit zu Hause immer was los. Draußen mit Nachbarskindern spielen, Hütten bauen, zusammen kochen, Kettcar fahren – eine rundum behütete Kindheit am linken Niederrhein. Erst viel später ist mir klar geworden, welches riesige Privileg das ist. Es ist keine Selbstverständlichkeit – auch hier nicht im Kreis Kleve.
Aktiv bei den Pfadfinderinnen und Pfadfindern
Schon früh habe ich gelernt, worauf es ankommt – bei den Pfadfindern in Geldern. Bei ihnen habe ich gelernt, auch in schwierigen Situationen Verantwortung zu übernehmen und immer solidarisch miteinander zu sein. Und: Dass unsere Lebensbedingungen gestaltbar und veränderbar sind, wenn man sich aktiv einbringt. Alle Pfadfinder geben ein Versprechen ab und verpflichten sich neun Pfadfinderregeln in den Mittelpunkt ihres Handels zu stellen. Besonders vier davon, sind mir bis heute sehr wichtig:
Ich will die Natur kennen lernen und helfen sie zu erhalten
- Ich will kritisch sein und Verantwortung übernehmen
- Ich will dem Frieden dienen und mich für die Gemeinschaft einsetzen, in der ich lebe
- Ich will den Anderen achten.
Schiedsrichter für meinen Heimatverein
Für einen kleinen Jungen vom Dorf ist es nur eine Frage der Zeit bis man beim heimischen Fußballverein landet – zumindest war es bei mir und vielen meiner Freundinnen und Freunde so. So bin ich zum SV Veert gekommen und habe in einer Bambini-Fußballmannschaft gekickt. Relativ schnell klar war, dass mein fußballerisches Talent nicht für die große Karriere taugt und ich meiner Mannschaft nur bedingt weiterhelfen kann. Oft war ich mehr an Gesprächen mit meinen Gegenspielern interessiert als am Spielverlauf.

Deshalb habe ich mich einige Jahre später dazu entschieden eine Ausbildung zum Schiedsrichter zu machen. Einige Jahre lang durfte ich auf den Sportplätzen im ganzen Kreis Kleve unterwegs sein und für Gerechtigkeit im Spiel sorgen – auch wenn man sich damit nicht immer Freunde macht.
Die Herausforderung rational und neutral in Sekundenschnelle eine Situation zu beobachten und verschiedene Optionen abzuwägen, sind Fähigkeiten, die mir auch jenseits des Fußballplatzes weitergeholfen haben. Situationen in denen ich meinen Stand gegen meist ältere, größere und zahlenmäßig überlegene Personen durchsetzen musste, haben meiner Durchsetzungskraft bestimmt nicht geschadet.
Plötzlich Karneval-Prinz

2005 kam eine ehemalige Klassenkameradin aus der Grundschule auf mich zu. Sie war schon lange im Karnevalsverein als Funkemariechen aktiv und wollte unbedingt Prinzessin werden. Ihr fehlte dafür nur der passende Prinz. Auch wenn ich den niederrheinischen Straßenkarneval nur als Besucher kannte und ein echter Karnevals-Laie war, habe ich mich auf das Abenteuer eingelassen. Also hieß es: Rein in die Strumpfhose, rauf auf die Bühne und den Wagen. Eine unglaublich intensive und gute Zeit, in der ich unglaublich viele engagierte Menschen kennen lernen durfte für die Karneval weit mehr ist als Feierei und Klamauk. Mein persönliches Highlight: Die integrative Karnevalssitzung der Lebenshilfe für Menschen mit und ohne Einschränkungen im Bürgersaal Uedem. Die Stimmung im Saal war unvergleichlich gut.
Unterwegs für sichere Arbeit und Umweltschutz

Seit meinem Studium in Kleve bin ich als Sicherheitsingenieur tätig. Tagtäglich erlebe ich, was es bedeutet, für den Schutz hart arbeitender Menschen und der Umwelt im Einsatz zu sein. Ob auf Baustellen, in großen Industriebetrieben oder beim Schrottplatz um die Ecke.

Überall dort, wo gearbeitet wird, gibt es Risiken für Gesundheit und Umwelt für Beschäftigte und Vorgaben, die eingehalten werden müssen. Die Umsetzung von Theorie in Praxis gemeinsam mit den Chefs und Beschäftigten fordert Kreativität, Fachwissen und den Willen immer dazuzulernen.
Politische Arbeit und Kommunalpolitik
Oft werde ich gefragt, wieso ich mich als junger Mensch politisch engagiere. In einem Lied der Ärzte heißt es: „Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist. Es wäre nur deine Schuld, wenn sie so bleibt“. Das kommt meiner Motivation ziemlich nah. Für mich persönlich bedeutete dies, mich im Rahmen unserer demokratischen Strukturen einzusetzen und etwas zu verändern. Wenn Menschen sich zusammentun und gemeinsam für ihre Haltung eintreten, dann können sie Dinge zum Guten verändern.
Manch einer könnte sich jetzt fragen: Und warum dann in der SPD? Das war in der Tat keine Selbstverständigkeit oder besonders naheliegend. Aufgewachsen in einem konservativen Umfeld am linken Niederrhein, Sohn eines Polizisten und Messdiener, bin ich der erste in meiner Familie, der in eine Partei eingetreten ist.
Die SPD hat mich überzeugt, weil es der Sozialdemokratie immer gelang, sich neu zu erfinden und der veränderten, gesellschaftlichen Realität Rechnung zu tragen. Mit dem Anspruch den Dreiklang Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität immer modern zu halten – festgemacht an den alltäglichen Lebensbedingungen der Menschen.
Seit 2014 bin ich dabei und wurde von Anfang an mit offenen Armen von der SPD Geldern empfangen. Diese engagierten Genossinnen und Genossen haben mich zu dem politischen Menschen gemacht, der ich heute bin. Durch verlässliche, ganz praktische Ortsvereins- und Fraktionsarbeit in der Kommune konnte ich von der Pike auf lernen, was es bedeutet, politische Verantwortung zu übernehmen. Hierbei war es für mich persönlich ein Meilenstein, dass ich die Möglichkeit bekommen habe, neben meinem Studium an der Hochschule Rhein-Waal, für die SPD-Fraktion in Geldern als Fraktionsassistenz zu arbeiten.
Zudem war ich zwei Jahre lang Vorsitzender der Jusos im Kreis Kleve und konnte damit auch auf Kreis- und Landesebene mitarbeiten, die SPD im Kreis Kleve genau kennenlernen und die Jusos im Jugendhilfeausschuss auf Kreisebene vertreten. Heute bin ich Ortsvereinsvorsitzender in Geldern. Seit der letzten Kommunalwahl bin ich stolzes Mitglied im Rat der Stadt Geldern und 2. stellvertretender Fraktionsvorsitzender.

Ausbildung und Beruf
- Abitur am Lise-Meitner-Gymnasium in Geldern, 2010
- Zivildienst bei der Caritas in Geldern, 2010-2011
- Werkstudent bei der SPD-Stadtratsfraktion, 2014-2017
- Studium an der Hochschule Niederrhein und Hochschule Rhein-Waal, 2012-2017
- Sicherheitsingenieur im Fachbereich Arbeitsschutz seit 2018
Ehrenämter und Mitgliedschaften
- SPD-Ortsverein Geldern, Vorsitzender
- SGK Kreisverband Kleve, stellv. Vorsitzender
- Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder e. V.
- AWO Kreis Kleve e. V.
- IG Metall