Wohnraum ist auch im Kreis Kleve ein inzwischen knappes und auch teures Gut, wie der Grundstücksmarktbericht Ende März zeigte. SPD-Landtagswahlkandidat Lars Aengenvoort beschäftigt sich schon längere Zeit mit der Problematik: „In den letzten Jahren sehe ich mit Sorge der Entwicklung entgegen. Alleine in Kevelaer haben wir einen Mietanstieg von mehr als zwei Euro in den letzten 24 Monaten beobachten können. Freie Wohnungen existieren eigentlich nicht mehr!“, erzählte Aengenvoort.
Zusammen mit Sarah Philipp, Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Landtagsfraktion und Mitglied im Ausschuss für Bauen, Wohnen und Heimat, Kevelaers Bürgermeister Dominik Pichler und weiteren SPD-Vertretern besuchte er das integrative Mehrgenerationen-Wohnprojekt „Gut Beerendonk“. Auf einer ehemaligen Hofstelle bei Kevelaer entstehen vier „sogenannte Wohngemeinschaften“ mit insgesamt 15 abgeschlossen Wohnungen. Ungefähr 25 Menschen können hier wahrscheinlich leben. Die Wohnungen sind meist barrierefrei, die im Erdgeschoss sogar rollstuhlgeeignet.
Ideengeber und Umsetzer sind das Geschwisterpaar Annette Heenen und Robert Velder. Mit dem Konzept verwirklicht sich Sozialarbeiterin Heenen eine Idee aus der Zeit nach ihrem Studium. Ihr Bruder, Bauunternehmer aus Kerken setzt den Bau um. „Jede Person, die hier einzieht kann eigenständig wohnen und doch auch zusammenwohnen“, erklärte Heenen. Wie das Zusammenleben gestaltet werden soll, das dürfen die Bewohner selber entscheiden. „Da muss man einfach schauen, wie es sich entwickelt“, so Heenen. Neben den individuellen Wohnungen gibt es auch Gemeinschaftsräume und großzügige Gemeinschaftsflächen. So wird es ein Gästeappartment geben, einen Welllnessbereich und auch einen Gemeinschaftsraum, in denen die Treffen der Wohngemeinschaft oder auch Feste stattfinden können. Die SPD-Vertreter waren begeistert. Es wurde festgestellt, dass es zu wenig solcher Projekte für ältere Menschen und Menschen mit Beeinträchtigungen, sowie junge Familien gibt. Generell fehlt es in ganz NRW an Wohnraum. „Die SPD verspricht auf Landesebene 100.000 Wohnungen pro Jahr durch zusätzliche Maßnahmen zu ermöglichen. Die schwarz-gelbe Regierung hat die Möglichkeiten des Landes liegen gelassen! Das muss sich ändern“, sagte Sarah Phillips.
Anklang findet das integrative Wohnprojekt bislang auf jeden Fall. Anette Heenen hat eine Vielzahl an Bewerbungen aus allen Altersklassen erhalten. Diesen Sommer wird dann entschieden, wer auf Gut Beerendonk sein Wohnglück finden wird. Einzug ist für Februar 2023 geplant.